Neues pädagogisches Konzept an der Georg-Goldstein-Schule Bad Urach
Innovatives Modell „Klasse als Betrieb“ fördert Schülerverantwortung und Kompetenzen
Die Georg-Goldstein-Schule in Bad Urach setzt in der zweijährigen Berufsfachschule auf ein neues pädagogisches Konzept, das die aktive Beteiligung der Schülerinnen und Schüler am schulischen Alltag revolutionieren soll. Das Modell „Klasse als Betrieb“, das seit diesem Jahr an der Wirtschaftsschule erprobt wird, legt einen besonderen Schwerpunkt auf Eigenverantwortung, Teamarbeit und die Förderung beruflicher Handlungskompetenzen.
Im Rahmen des Modells wird die Klasse wie ein Unternehmen organisiert: Schüler und Schülerinnen übernehmen verschiedene Abteilungen – von Personalmanagement über Facility Management bis hin zu Öffentlichkeitsarbeit. Jede Position erfordert spezifische Aufgaben und Verantwortung. „Schüler sollen nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Kompetenzen und Selbstwirksamkeit entwickeln“, erklärt die Klassenlehrerin Stefanie Stark.
Klassische Lehreraufgaben, wie das Organisieren von Exkursionen oder die Regelung der Sitzordnung, werden an die Schüler delegiert. So agieren die Lehrkräfte zunehmend als „Kunden“ des Klassenbetriebs und nicht ausschließlich als Autoritätsperson. Diese Umgestaltung hat zum Ziel, das Klassenklima positiv zu beeinflussen und die Anzahl der Unterrichtsstörungen zu reduzieren.
Die Projektstruktur orientiert sich an der Berufswelt. Die Schüler bewerben sich zu Beginn des Schuljahres auf eine Position, überlegen sich selbst regelmäßige Aufgaben und dokumentieren ihren Fortschritt. Die Leistung wird anhand einer sogenannten Projektkompetenznote bewertet.
Neben fachlichen Aspekten fördert das Konzept eine offene Fehlerkultur: „Echte Projekte bergen immer das Risiko des Scheiterns. Doch genau darin liegt die Chance, aus Fehlern zu lernen und die eigenen Fähigkeiten kritisch zu reflektieren“, betonen Richard Wagner und Stefanie Stark, die beiden Lehrkräfte der Klasse, die das Projekt begleiten.
Das Modell „Klasse als Betrieb“ wurde eingeführt, um den aktuellen Lehrplananforderungen gerecht zu werden, die eine stärkere Handlungsorientierung und den Erwerb beruflicher Kompetenzen vorsehen. Ziel ist, dass die Schüler motivierter sind, das soziale Miteinander gestärkt wird und das Konzept ihre persönliche Entwicklung fördert.
Mit dieser Initiative etabliert die Georg-Goldstein-Schule eine moderne, zukunftsorientierte Lernkultur, die schulisches Lernen und praxisorientierte Erfahrungen effektiv miteinander verbindet.
Für weitere Informationen zu diesem neuen Modell in der zweijährigen Berufsfachschule steht das Team am „Tag der offenen Tür“ der Georg-Goldstein-Schule (01.02.2025, 10-13 Uhr) gern zur Verfügung.