Am 23. Mai 2025 besuchten wir, die Jahrgangsstufe 12 der Georg-Goldstein-Schule Bad Urach, eine Inszenierung des Theaters „Mobilespiele Karlsruhe“. Geführt wurde diese vom Regisseur Thorsten Kreilos. Das Drama „Der zerbrochne Krug“ von Heinrich von Kleist behandelt Themen wie Machtmissbrauch, Lügen, Gerechtigkeit und sexuelle Nötigung. Die Aufführung fand im Graf-Eberhard-Gymnasium in Bad Urach statt.

Das Thema des Lustspiels ist ein Gerichtsprozess in einem Dorf in den Niederlanden über einen zerbrochenen Krug. In diesem Prozess versucht der Richter seine eigene Schuld zu vertuschen, während er über den Fall urteilt, in dem er selbst der Täter ist.

Es gab verschiedene Erwartungen des Leistungskurses, in Bezug auf die Größe des Raumes, die Bühne, die Szenengestaltung und die Anzahl an Schauspieler*innen.

Der Inhalt des Theaterstücks wurde relativ modern interpretiert. Beispielsweise durch Puppen, die die restlichen Charaktere Veit, Ruprecht, Eve und Frau Marthe darstellen. Der Text hingegen bleibt originalgetreu, die Handlung allerdings etwas gekürzt. Besonders inszeniert wurde die Verstrickung durch Adams Lügen und die Spurensuche von Frau Brigitte, die sich an den Fäden von Adams Lügen entlanghangelt.

Bei den Schauspielenden handelt es sich um einen Mann und eine Frau. Während der männliche Schauspieler hauptsächlich den Richter Adam spielt, übernahm die Frau die Rollen der Schreibers Licht, der Gerichtsrätin Walter und der Frau Brigitte. Eine moderne Interpretation wiesen Walter und Licht auf. Diese wurden beide von einer Frau verbildlicht, im Gegensatz zur Originalverfassung, in welcher Walter und Licht männlich dargestellt werden. Dies ist eine herausragende Regieentscheidung, um den moderne Zeitgeist einzufangen. Die Puppen wurden zeitweise von beiden Schauspielenden inszeniert. Die Mimik und Gestik haben zum Verständnis des Inhalts positiv beigetragen, da ein geringer Abstand zur Bühne bestand und die Schauspieler*innen die Möglichkeit hatten, mit dem Publikum zu interagieren.

Durch  das Abbauen des Bühnenbilds während der Aufführung wurde symbolisch als auch wortwörtlich deutlich, wie leer Adams richterliches Amt aufgrund seine fehlenden Moral tatsächlich ist. An den Ausführungen des Bühnenbilds wurden unsere Erwartungen nicht vollständig erfüllt. Allerding lässt sich dies durch die Mobilität begründen, weshalb die Ästhetik ein wenig auf der Strecke blieb.

Abschließend war das Theaterstück auf jeden Fall seinen Besuch wert.

Besonders gefallen hat uns die Inszenierung von Adam und die moderne Umsetzung und Interpretationen des Stücks, welches die Emanzipation der Frau als weiteres Thema sehr passend in Szene setzte.

Trotz räumlicher Engpässe, würden wir das Stück jedoch trotzdem empfehlen, da die Schauspieler*innen eine wirklich nennenswerte und authentische Leistung erbracht haben und die Handlung somit für uns alle besser im Kopf bleibt.

Die Botschaften des Stücks sind zum Einen der aktuelle Bezug zu Themen wie Machmissbrauch und sexueller Nötigung und der Mangel an Aufarbeitung, der nötig ist und leider doch so oft fehlt.

Doch egal ob Schüler oder nicht, als Freizeitaktivität ist das Theaterstück jedenfalls einen Besuch wert!